Kaffeeklatsch mit StudierenPlus und Chestnut! heißt, auf eine Limo treffen und 7 Stunden später merken, dass man Hunger hat.
Luisa (StudierenPlus – Blog) hat am Samstag, den 11.06.2016 zum Kaffeeklatsch aufgerufen. Zusammengekommen sind 10 internetaffine Gestalten, die sich zunächst ein Stündchen auf eine Limo getroffen haben. Treffpunkt war der Alex (Alexanderplatz in Berlin), neben dem wir im Schatten Limo schlürften. Aus der geplanten Stunde sind irgendwie etwas über zwei Stunden geworden…
Ich hatte meine Kamera dabei und habe natürlich gefilmt, um meinen neuen YouTube Kanal ein bisschen zu füttern. Hier ist das Video zum Kaffeeklatsch. Keine Sorge, es ist nur ganz kurz und gibt dir ein paar Impressionen vom Tag.
Kaffeeklatsch Follow Me Around Video
Ab zum YouTube Space
Nachdem Miri (Chestnut! DIY auf Youtube) so viel vom WebVideo Preis und dem YouTube Space in Berlin erzählt hatte, mussten wir natürlich hin. Immerhin war dort eine Veranstaltung, zu der wir angemeldet waren. – Da wir uns allerdings viel zu lange verquatscht hatten und dann auch gar nicht genau wussten, wie wir hin kommen, sind wir erst dort aufgeschlagen, als die Veranstaltung schon beinahe zu Ende war.
Was soll’s, für geschenkte Limo, Frozen Yoghurt mit Karamell und Zuckerherzen und ein paar Erdbeeren war es noch nicht zu spät! Frische, tolle Erdbeeren. Geschenkt. Der Hammer! Hat sich also definitiv gelohnt, sich am Samstag ein Tagesticket zu kaufen und mehrmals quer durch Berlin zu fahren.
Deeper Shit unter Mädels
Ich liebe es ja, mich mit Leuten zu unterhalten, die sich aktiv im Internet bewegen. Youtube, Blogs, Instagram oder Facebook… All das kann man konsumieren, all das kann man aber auch aktiv gestalten. Am geilsten… sorry tollsten ist es, wenn sich Gespräche von ganz allein entwickeln. Ich weiß gar nicht mehr, wo es anfing.
Selbstbewusstsein im Internet
Manche von uns sind eines ganz bestimmt nicht. Extrovertiert. Wenn du meinen Blog und meinen Newsletter schon eine Weile verfolgst, dann weißt du, dass ich genau so eine Person bin. Ich bin wahnsinnig introvertiert. Dennoch habe ich x-trillionen Blogs, inzwischen den dritten oder vierten YouTube-Kanal, den 5. Instagram-Account und verwalte auf Facebook mehr als 10 Fanseiten. Passt nicht zusammen, oder? Seltsam, wir machen es dennoch. Es gibt sie, die introvertierten Menschen in den Sozialen Medien. Dennoch fällt es mir wahnsinnig schwer, mich vor eine Kamera zu setzen und der großen weiten YouTube-Welt etwas zu erzählen. Bei Periscope und Snapchat hingegen funktioniert das wieder ganz gut. (Wenn mich keiner beobachtet.) – Wir introvertierten wollen vielleicht unsere Ruhe? Vielleicht haben wir aber auch zu viel Ablehnung erfahren? Der Konsens unserer kleinen aber sehr intensiven Gesprächsrunde war folgende: Diejenigen mit den kreativen Studiengängen, die dort derartig oft auf die Fresse bekommen haben mit destruktiver Kritik konfrontiert wurden, sehen ihr eigenes Schaffen viel kritischer als andere. Vor allem viel kritischer als die geneigten Zuschauer.
Luisa hat einen wundervollen Punkt angebracht: Wenn sich jemand unseren Shit unsere Werke anschaut, dann tut er es, weil er es will. Wir zwingen niemanden dazu. Menschen suchen nach Problemen und landen bei uns, weil clevere Algorithmen bei Google und Co glauben, dass wir die Lösung bieten. Und wenn die Lösung einfach nur ist, den Zuschauer zu unterhalten, dann reicht das schon. Es liegt nicht an uns, ob die Inhalte, die wir liefern, jemandem gefallen. Wir machen das einfach. Anschauen tut es ja jemand anders.
Am realen Beispiel: Wenn du diesen Text hier liest und er dir nicht gefällt, liegt es in erster Linie nicht an mir, sondern an dir. Er gefällt dir nicht, weil er kein Testbericht ist, weil er sich nicht um die Arbeit als Illustratorin handelt oder weil ich schon ein paar mal Shit (sorry) geschrieben habe und du ANDERE ERWARTUNGEN hattest und nun deswegen enttäuscht bist.
Stimmst du dem zu? – Wir zwingen niemanden dazu, sich unsere Blogbeiträge oder Newsletter durch zu lesen. Wir zwingen niemanden, unsere Instagram oder Facebook-Kanäle zu verfolgen. (Und ich bin wahnsinnig dankbar, dass du hier bist und vielleicht schon meinen Kanälen folgst und mir viel viel Rückenwind gibst!)
Hater sind die aktivsten Fans
Ein etwas traurigerer Aspekt in unserem Gespräch war aber auch die Erkenntnis, dass es in der Natur der Menschen liegt, Gutes hinzunehmen und sich mehr mit dem Negativen zu beschäftigen. Wir lesen Artikel und sehen Videos, finden die ganz gut… und klicken weiter ohne einen entsprechenden Kommentar da zu lassen.
Finden wir (Menschen) aber etwas schlecht, dann hauen wir (Menschen) sofort in die Tasten und lassen unseren Frust raus. Gerade die oben beschriebenen Nicht-Rampensäue nehmen all die negativen Schwingungen aber viel intensiver auf als andere Menschen. Die fehlenden positiven Schwingungen hinterlassen eine klaffende Lücke im Selbstwertgefühl der Schüchternen, Introvertierten und Ruhigen.
Gründe, warum man ruhig und introvertiert ist, gibt es viele. Das kann man so pauschal nicht beantworten und will ich hier auch gar nicht behandeln. Vielleicht ein andermal. Wenn du meinen Newsletter liest, dann weißt du schon ein bisschen, worauf ich hinaus will ;).
Wer keine Hater hat, hat es noch nicht geschafft.
Ein gutes Zeichen, dass man es im Internet „geschafft“ hat, sind Menschen, die regelmäßig kommentieren, liken, teilen. Oder? Jedenfalls ist das doch so ziemlich das einzige, was man messen kann. Wir Internetunternehmer versuchen zwar immer, irgendwo auch Geld zu verdienen, aber die wenigsten Fans kaufen tatsächlich etwas. Der größte Support ist ohnehin, wenn die Botschaft geteilt wird. (Also erzählt allen ganz fleißig von uns ;) ). Wer Wellen schlägt und Aufmerksamkeit erreicht, zieht irgendwann auch Menschen an, die einen nicht abkönnen. Viele, viele, viele ziehen einfach weiter. Das sind diejenigen mit dem gesunden Menschenverstand.
Wir kennen das doch alle: Wir können jemanden nicht leiden. Vielleicht hat er (oder sie) eine Fernsehshow oder einen YT-Kanal oder oder oder… es gibt genügend Menschen, die wir nicht mögen. Die werden einfach ignoriert. Das passiert gar nicht bewusst, die fallen einfach abseits von unserem Radar unter den Tisch und sind vergessen.
Manche Menschen finden einen aber so dermaßen scheiße (sorry), dass sie sich total auf einen einschießen und von Anfang bis Ende alle Videos, Beiträge, Bilder disliken, niedermachen oder mit Schmäh-Kommentaren versehen. Manche fangen an, über einen zu hetzen (und machen sich dabei meist einfach nur selbst lächerlich), manche sind in ihrem dämlichen „Wanna-Be-Hass“ schüchtern genug, einfach nur anonym zu „haten“.
Eines haben sie aber alle gemeinsam: Sie stechen durch ihre Aktivität heraus! Die meisten Menschen ziehen einfach vorbei. Sie konsumieren fremde Arbeit nebenbei und sind schon mit einem Klick wieder weg. Diese aktiven Hass-Verbreiter aber machen sich die Mühe und nehmen sich die Zeit, sich mehr oder weniger gut formulierte gemeine Sätze auszudenken, niederzuschreiben und ins Internet hinaus zu brüllen.
Wer also schon so viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, dass so ein Hater darunter ist, hat schon reife Arbeit geleistet. – Man, ich fühl mich gleich viel besser. (Nein, eigentlich nicht, aber man kann ja mal versuchen, positiv zu denken, nicht?)
Bestimmt bald wieder!
Fazit: Es ist nicht immer alles Gold, was glänzt und manches, ist golden, obwohl es gar nicht glänzt. Auch wenn wir Internetunternehmer so wahnsinnig erfolgreich auf andere wirken mögen, verdienen wir nichtmal genug für unsere Miete. Okay, es gibt Ausnahmen, aber zu denen gehören wir leider noch nicht.
Unser Treffen endete eigentlich nur wegen müder Stimmbänder, der späten Stunde und der Tatsache, dass wir schon 7 Stunden gequatscht hatten… mal sehen, wann das nächste Treffen einberufen wird. Hoffentlich bald. Vielleicht wird ja ein Stammtisch daraus. Wer weiß?
Wie findest du denn Blogartikel wie diesen auf meinem Blog? Top oder Flop? Schreib es in die Kommentare!
Und siehe da, bisher scheinbar kein Kommentar. Da will ich mich doch nicht lumpen lassen: danke für diesen Artikel und danke für all deine Mühe! Ich blogge selber ein wenig und versuche ein, zwei Projekte online zum Laufen zu bringen. Hut ab vor all der Arbeit, die man hier sieht und den Berg, den man im background erahnt. Artikel: top, gern mehr davon :)