Kalligrafie lernen ist auch 2024 ein Hobby, das für viele zur Passion wird.
Im heutigen Beitrag zeige ich dir, wie einfach es sein kann Kalligrafie zu lernen. Wir lernen die Grundlagen. Und wir lernen, welche Materialien wir brauchen. Außerdem lernen wir natürlich, wie wir mit den Materialien umgehen.
Du kannst direkt über die Links in der Liste zu den einzelnen Punkten springen.
Was ist Kalligraphie?
Du hast sicherlich schon einmal sehr kunstvoll verzierte Schriften gesehen. Oft sind sie auf antiken Büchern, Urkunden oder alten Schriftrollen zu finden. Schon allein das Ansehen und Verfolgen der Linien versetzt den Betrachter in Ruhe und Gelassenheit. Diese wundervollen Schriften werden Kalligrafie genannt.
Kalligraphie schreiben leicht gemacht
Wenn du besonders leicht und schnell die Frakturschrift lernen möchtest, habe ich etwas für dich. Meine umfangreiche Sammlung an Übungsblättern für jeden Buchstaben und alle Zahlen.
Aber was ist Kalligraphie überhaupt?
Denke einmal an deine ersten Schuljahre, da lerntest du das Schönschreiben. Du musstest dich schon sehr anstrengen, die Buchstaben akkurat und gleichmäßig zu schreiben. Versuche es doch gleich noch einmal!
Die Kalligrafie ist eine alte Form des Schönschreibens. Die zirka 7.500jährige Geschichte der Schrift wurde von der Kalligraphie geprägt. Sie galt schon damals als Kunst der Kommunikation, sie will uns etwas mitteilen. Denke dabei an asiatische Schriftzeichen, Hieroglyphen oder Höhlenmalerei. Damals war die Anwendung dieser bezaubernden Schrift nur ausgebildeten Kalligraphen, also Männern auf der sozialen und politischen Ebene, vorbehalten.
Wenn du dich viele Jahre damit beschäftigst, lernst du die ganze Vielfalt der Kalligraphie kennen. Du wirst später bereits in vertrockneten Grashalmen, die im Schnee stehen, kalligraphische Muster sehen..
Verschiedene Sichtpunkte der Kalligrafie
Die spirituelle Seite
Es begann in den Klöstern Europas. Hier wurden kirchliche Texte von Mönchen sorgfältig illuminiert und abgeschrieben. Ebenfalls eine besondere Beziehung zum spirituellen und geistlichen hat die japanische, chinesische, hebräische und arabische Kalligraphie.
Die meditative Seite
Wenn du dich mit der Kalligrafie befasst, legst du Buchstabe für Buchstabe die Hektik deines Alltags ab, du wirst ruhig und konzentriert. Ändert sich das, merkst du es zuerst an deiner Schrift.
Du brauchst viel Übung
Kalligraphie ist Magie und Zauber, Innenschau und Ausdruck, Mutprobe und Experiment. Kalligraphie ist Kunst und innere Haltung. Kalligrafie ist Musik, Rhythmus und Meditation. Sie entsteht aus der Geste der Hand. Du zeichnest Bahnen und probierst Schreibwerkzeuge aus:
Damit du optimale Ergebnisse erreichst, musst du erst einmal die Grundtechniken der Kalligrafie kennen lernen. Sie beinhalten komplexe Abläufe, Erkennen der Zusammenhänge von Feder, Tinte und Papier und von deiner Handhaltung. Das Ergebnis eines Schriftstücks wird durch die perfekte Federdrehung und den Druck auf die Feder beeinflusst.
Deshalb brauchst du für ausdrucksvollere Kalligraphien ein bisschen mehr Mut und Unbeschwertheit. Probiere verschiedene Farben, unterschiedliche Techniken und abwechslungsreiche Spitzenvarianten aus, es macht wirklich Spaß!
Ich habe übrigens einige tolle Übungsblätter für dich entwickelt!
Mit diversen Stilelementen bist du, je nach Übungsstand und Anlass, bald schon in der Lage, abwechselnde Effekte zu erzielen. Und in einzelnen Fällen ist es für dich möglich, unterschiedliche Techniken gemeinsam zu verbinden.
Aber Vorsicht ist dabei geboten! Das gleichmäßige Erscheinungsbild wird oft durch zu viel Abwechslung innerhalb deines Meisterstücks zerstört. Für eine perfekte Kalligrafie sind Neugier und Experimentierfreude willkommen. Aber du solltest dir allerdings auch Kenntnisse über die Regeln aneignen, denn die dünne Grenze zur Kunst ist leicht überschritten.
Jetzt hast du deinen Wissensdurst über die Geschichte und dem Erlernen der Kalligrafie gestillt und bist neugierig geworden. Du möchtest dir die Kunst der Kalligrafie aneignen? Hier erfährst du alles weitere:
Dein Arbeitsplatz zum Kalligraphie lernen:
Damit du gut starten kannst, solltest du deinen Arbeitsplatz ein klein wenig vorbereiten. Aber keine Sorge. Dabei musst du gar nicht so viel machen. Du brauchst hauptsächlich einen Tisch, eine Unterlage und die richtige Anordnung deiner Materialien.
Als Unterlage eignet sich ein Klemmbrett oder ein kleiner Stapel Papier. Du kannst auch ganz einfach direkt auf einem Block starten. Gerade als Anfänger ist es natürlich von Vorteil, wenn du Papier mit einem Raster hast.
Ein Raster kannst du dir entweder hier ausdrucken, oder du nimmst dir Karo- oder Millimeter-Papier.
Deine Utensilien lagerst du am besten direkt neben dir. Als Rechtshänder macht es Sinn, deine Utensilien rechts von dir zu lagern. So hast du alles in Griffweite. Als Linkshänder hast du dann natürlich alles links von dir. Richte deinen Tisch also so ein, dass du alles parat hast.
Was ist sonst noch nützlich?
- Ein Bleistift für Hilfslinien
- ein Geodreieck für dein Raster
- ein guter weicher Radiergummi
- Papier (Zeichenpapier oder Layoutpapier)
- natürlich deine bevorzugten Kalligraphie-Stifte
Erste Übungen beim Kalligraphie lernen
Es gibt ganz einfache und allgemeine Übungen. Diese Übungen helfen dir, deine Stifte besser kennen zu lernen. Außerdem bekommst du so ein besseres Gefühl für dein Papier und deine Feinmotorik.
Vielleicht kommen dir die Übungen am Anfang komisch vor. Aber keine Sorge, diese Übungen macht auch der Profi noch ständig. Sie dienen dazu, nach einer kleinen Pause oder an jedem Morgen die Finger aufzuwärmen. Mit kalten Fingern kalligraphiert es sich nämlich schlecht.
Du kannst dir das ausgedruckte Raster unter ein Blatt Transparentpapier legen. Dann musst du das Raster nicht so oft ausdrucken und kannst immer weiter damit üben. Transparentpapier gibt es im günstigen Stapel oder im praktischen Block.
Das Video:
Wie kann man Kalligrafie lernen?
Kalligrafie lernen ist heutzutage dank des Internets und der Digitalisierung viel leichter, als es jemals war. Es gibt unzählige Hilfsmittel. Und dank des Onlineshoppings ist jeder einzelne von uns in der Lage, alle Materialien bequem online zu bekommen. #whatatimetobealive
Als erstes Hilfsmittel brauchen wir ein Grid (neudeutsch für: Raster). Je nach Schrift, die wir lernen möchten, unterscheiden sich die Raster.
Hier kannst kostenlos du mein Raster für eine Schreibschrift herunter laden und zum Üben benutzen. Das Raster ist ein PDF und kann einfach ausgedruckt werden.
Aber wie genau lernt man denn jetzt mit diesem Hilfsmittel Kalligrafie? Du kannst dir das ausgedruckte Raster unter ein Blatt Transparentpapier legen und damit mit Feder und Federhalter sowie auch einfach mit einem Bleistift üben.
Die Grundlinie ist durch den fetten Strich und „Grund“ markiert. Darauf stehen alle deine Buchstaben. Darüber gibt es die x-Höhe, die mit dem x markiert ist. Dort enden alle kleinen Kleinbuchstaben wie n, e, c und so weiter. Darüber gibt es die H-Linie. Dort enden die großen Buchstaben. Die k-Linie beschreibt den Endpunkt von auskragenden Buchstaben wie dem kleinen t, dem oberen Bogen vom kleinen h etc. Ganz unten findest du die p-Linie, die das untere Ende deiner nach unten auskragenden Buchstaben beschreibt. Dort enden also Buchstaben wie p, q, g und y.
Zusätzlich gibt es noch die schrägen Linien. Sie beschreiben den durchschnittlichen Neigungswinkel deiner Schrift. Daran lehnen sich zum Beispiel das große A an oder auch Buchstaben wie h, k und so weiter. Wenn du damit übst, wird sich deine Hand bald an diesen Winkel gewöhnen und ihn automatisch schreiben. Dafür musst du allerdings fleißig üben. Von Nichts kommt Nichts.
Die Raster helfen ganz gewaltig beim Üben, aber davon allein wird die Schrift noch nicht schön. Wir können aber, um erst einmal wieder eine schöne Schrift zu erlangen, unsere alte Grundschulschrift auspacken.
Wer von uns hat in den letzten Jahren noch einmal ganz gründlich diese Schreibschrift geübt, mit der wir damals als Kinder angefangen haben?
Aufgabe
Nimm dir ein mal am Tag für 15 Minuten ein Blatt mit Linien oder Karos und übe dich darin, das Grundschul-ABC zu malen!Mach das für 7 Tage und schau dir die Unterschiede von Tag 1 zu Tag 7 an.
Falls du dich jetzt fragst, warum zum Teufel du die olle Grundschulschrift üben sollst, wenn es dir doch um Kalligrafie geht, dann lies jetzt weiter!
Nachdem wir also jetzt eine Woche lang geübt haben, ist uns aufgefallen, dass unsere Hand wieder viel leichter und ruhiger geworden ist. Das Tolle daran ist: Wir können diese einfache Schrift mit einem Kuli, einem Füller oder einem Ballpen üben. Oder auch mit einem Fineliner, wenn man möchte.
Ich verrate jetzt lieber nicht, wieviele Füllfederhalter ich mein Eigen nenne… kleiner Tipp: Es sind weit über 20. Man kann also vermuten, dass ich eine leichte Obsession zu schönen Schriften habe – und das, obwohl meine schnelle Alltagshandschrift eher ein fürchterliches Gekrakel ist.
Nachdem unsere Hand nun also mit einer Schrift, die wir als Kinder Jahre lang geübt haben, wieder ruhiger geworden ist, hat sich unser Gehirn schon wieder daran gewöhnt, Aufmerksamkeit auf Schrift zu legen. Vermutlich hast du sogar schon begonnen, wieder schneller zu schreiben in diesem 7-Tage-Training.
Jetzt haben wir die Voraussetzungen für eine schöne Kalligrafie gelegt. Denn ohne ein bisschen Training vorab wäre das eher eine Qual geworden.
Man fängt ja auch nicht mit Weitsprung an, wenn man noch gar nicht so richtig gut laufen kann.
Kalligrafie hat einige Regeln. Es gibt verschiedene Kalligrafie-Schriften. Wir haben die Antiqua, die Gotisch Textur, die Fraktur, die Copperplate (englische Schreibschrift), weitere gebrochene Schriften und unter anderem die Kurrent-Schrift, die dem Sütterlin aus Omas Tagen sehr ähnelt.
Für all diese Schriften brauchen wir andere Materialien.
So weit, so kompliziert.
Haben wir uns generell erst einmal für eine Schrift entschieden, heißt es: Lernen. Und zwar müssen wir nun das ganz genaue Aussehen jedes einzelnen Buchstaben verinnerlichen. Dazu ist es nötig, dass wir uns auf den Hosenboden setzen und wirklich, wirklich, wirklich 30 Mal ein großes A schreiben, dann 30 Mal ein kleines a, dann 30 Mal ein großes B, … du verstehst das Prinzip. – Wenn ich ehrlich bin, dann sind es doch eher 60 Mal.
Woher du weißt, wie ein Buchstabe genau aussieht, erfährst du später. Aber lies weiter.
Wo kann ich Kalligrafie lernen?
Das Schöne an der heutigen Zeit und dem Internet ist, dass wir so gut wie alles zuhause lernen können.
Niemand ist mehr darauf angewiesen, in die nächstgrößere Stadt zu fahren. Für manche Dinge muss man sogar durchs ganze Land oder sogar ins Ausland, wenn man sie vor Ort lernen möchte.
Alles, was du brauchst, ist das Internet und das Wissen, wo du Wissen bekommst. Clever, nicht?
Zuhause brauchst du natürlich auch einen Tisch und etwas Platz und möglichst ein paar Minuten Ruhe, wenn du Kalligrafie lernen möchtest.
Im Internet wird immer mehr Wissen vermittelt, das früher noch hinter den Barrieren der Universitäten verschlossen war. Für horrende Studiengebühren und einem ganzen Studiengang an der Backe kann man quasi alles lernen. Heutzutage kann man aber ziemlich alles auch online lernen. Ganz einfach und bequem. Und meistens sogar viel, viel günstiger. Die Verpflichtung, in einer Vorlesung anwesend zu sein, fällt dabei auch weg.
Onlinekurse sind die neuen Vorlesungen. Jedenfalls in vielen Bereichen. In einem Onlinekurs bekommt der Student meistens Lektionen in kleinen Häppchen als Video. Sie beinhalten das Thema, das sonst vielleicht in einer Unterrichtsstunde oder einer Vorlesung Platz gehabt hätte.
Der große Vorteil bei diesen Video-Lektionen ist, dass keine Zeit mit Begrüßungen oder Unterbrechungen verschwendet wird. Das Wissen wird so genau wie nötig und so knapp wie möglich vermittelt. Damit sind die Videolektionen meist auch recht kurz und selten länger als eine Stunde. Außerdem ist ein weiterer riesiger Vorteil, dass die Lektionen mehrmals angesehen werden können. Eine Vorlesung oder eine Unterrichtsstunde kann man nicht so einfach wiederholen.
Schon damals in der Uni haben wir uns stark für Aufzeichnungen der Vorlesungen ausgesprochen, aber die Hochschulpolitik hängt weit hinter der realen Welt hinterher.
Natürlich gibt es auch Workshops in verschiedenen Städten, aber die verhalten sich ähnlich wie Unterrichtsstunden oder Vorlesungen. Zudem ist es kaum möglich in einem Workshop von 3 Stunden bis 3 Tagen das Wissen zu vermitteln, das man für das Lernen von egal-was braucht. Die meisten Fragen kommen erst beim Üben und hier finde ich wiederum Onlinekurse sehr wertvoll. Zu Onlinekursen gehört sehr oft nämlich auch, dass man den Tutor oder andere Teilnehmer um Rat fragen kann. Und das noch mindestens ein Jahr, nachdem man mit dem Kurs begonnen hat. Oft gibt es zu Onlinekursen E-Mail-Support, Gruppen in Socialen Netzwerken wie Facebook oder gute alte Online-Foren. Dort kann man sich austauschen und in Kontakt bleiben.
Kalligrafie lernen • Vorlagen
Kalligrafie kannst du ganz einfach lernen: Und zwar mit Übungsblättern. So viele verschiedene Kalligrafie-Schriften es gibt, so viele verschiedene Übungsblätter gibt es. Logisch, oder?
Möchtest du auch endlich das Kalligraphie Alphabet lernen?
Kalligraphie kann so leicht sein! In meinem Videokurs zeige ich dir meine Geheimnisse, wie ich mit jedem Stift schöne Kalligraphie schreiben kann!
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Natürlich brauchst du andere Vorlagen für Gotisch Textur, als du für moderne Kalligrafie brauchst. – Wobei ich „moderne Kalligrafie“ nicht wirklich Kalligrafie nennen würde, aber dazu ein andermal mehr.
Mit den Vorlagen kannst du dann üben. Du siehst, wie genau die Buchstaben aussehen und je nach Art der Vorlage, wird dir vielleicht sogar auch vermittelt, wie man einen Buchstaben genau schreibt. Es ist oft nicht ganz irrelevant in welcher Reihenfolge man die Striche setzt, damit man am Schluss den Buchstaben bekommt, den man sich wünscht.
Manche Kalligrafie-Schriften werden eher konstruiert, manche gemalt und die wenigsten schnöde geschrieben. Mit Hilfe der Vorlagen hast du einen guten Anhaltspunkt für die Proportionen und die Größe der Schrift in Relation zur Strich-Breite.
Wenn du besonders leicht und schnell die Frakturschrift lernen möchtest, habe ich etwas für dich. Meine umfangreiche Sammlung an Übungsblättern für jeden Buchstaben und alle Zahlen.
Fraktur Übungsblätter kaufen
Nach ungefähr gefühlten 100 Jahren Üben und etwa 120 betreuten Vorlesungen habe ich selbst auch Vorlagen für einige wunderschöne Kalligrafien erstellt. Meine „Kalligrafie lernen Übungsblätter“ gibt es als PDF zum Download und Ausdrucken für einen schmalen Taler in meinem Onlineshop.
Kalligrafie lernen für Anfänger
Beim Lernen von Kalligrafie ist es wichtig, sich von Anfang an die richtigen Techniken anzueignen. Falsch gelernte Bewegungsabläufe können nur schwer im Nachhinein korrigiert werden. Das Neu-Lernen erfordert ein doppeltes Maß an Geduld und Disziplin.
Außerdem frustet es ziemlich, wenn man etwas lange geübt hat und hinterher merkt, dass es so dann doch nicht funktioniert. Widmen wir uns also den Hand- bzw. Stifthaltungen für verschiedene Kalligrafie-Arten und Werkzeuge.
Die Handhaltung (Rechtshänder)
Stifthaltung für Brushpens
Brushpens hält man prinzipiell wie jeden normalen Stift auch. Allerdings ist man hier flexibel in der Stifthaltung, da man mal mehr und mal weniger fest aufdrückt.
Die Stifte werden generell etwas flacher gehalten, damit man leichter die volle Breite der Pinselspitze ausnutzen kann.
Haltung für Spitzfedern im Federhalter
Elastische Spitzfedern werden für gewöhnlich zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten. Der Mittelfinger liegt als Stabilisierung unterhalb des Federhalters.
Mit dem kleinen Finger und dem Ringfinger stabilisieren wir die Hand über dem Blatt. So können wir feine Justierungen vornehmen, während wir schreiben. Das ist nötig, damit wir gleichmäßig und kontrolliert Druck auf die Feder geben können.
Bandzugfedern (Breitfedern) richtig halten
Historische Lehrbücher sagen, dass eine Bandzugfeder mit Mittelfinger und Daumen gehalten wird. Der Zeigefinger wird dann nur noch zur Stabilisierung auf dem Federhalter abgelegt.
Meine persönliche Präferenz ist allerdings, den Federhalter zwischen Zeigefinger und Daumen zu halten und mit dem Mittelfinger von unten zu stabilisieren.
In beiden Versionen dient der kleine Finger dazu, den Abstand zwischen Hand und Blatt zu kontrollieren.
Schönschrift-Füller halten
Viele Schönschrift-Füller (wie der Lamy Joy) haben Mulden, die dir dabei helfen, deine Finger richtig zu platzieren. Manche haben einfache runde Griffstücke. Hier gilt: Halte den Schönschriftfüller, wie du auch einen normalen Füllfederhalter hältst.
Du nimmst den Stift zwischen Zeigefinger und Daumen und stabilisierst ihn mit dem Mittelfinger.
- WUNDERSCHÖN SCHREIBEN: Der LAMY joy Kalligraphie Füller ist das perfekte Schreibgerät für alle, die...
- MIT KALLIGRAPHIEFEDER: Mit der Bandzugfeder lassen sich sowohl kreatives Lettering als auch...
- ÄSTHETISCHE HOMMAGE: Das Gesamtbild und der ergonomische Griff des LAMY joy sind vom ikonischen Design...
- PERFEKTE ERGONOMIE & FUNKTIONALITÄT: Die ergonomisch geformte Grifffläche ermöglicht ein tägliches,...
- ZUBEHÖR INKLUSIVE: Genießen Sie das Schreiberlebnis mit einer mitgelieferten blauen löschbaren...
- Herlitz Kalligraphie-Set, 5-teilig
- Kalligraphie-Stift
- Spitze: Feder
- Schaftmaterial: Kunststoff
- Schaftfarbe: schwarz
Das Material
Jetzt wird’s etwas kompliziert. Es gibt viele Sets, verschiedene Stifte und Federn und dutzende unterschiedliche Tinten und Tuschen. Für jede Art des Werkzeuges ist beispielsweise eine andere Tinte und ein anderes Papier empfehlenswert.
Füllfederhalter mit Tinte, Kolben und Schreibpapier
Da Füllfederhalter dauerhaft mit Tinte gefüllt sind und auch ein gutes Fließverhalten der Tinten brauchen, werden hier recht dünnflüssige Tinten genutzt. Diese Tinten eignen sich wiederum kaum für das Verwenden mit einer Feder, die man eintunken muss.
Mit einem herkömmlichen Füllfederhalter der Firma Lamy kann man beispielsweise die Funktionalität eines Kolbenfüllers bekommen.
Um die nicht-nachhaltigen Einweg-Tintenpatronen zu ersetzen, nutze ich einen Konverter. Je nach Modell, braucht man andere Konverter.
Mit einem Konverter kann man im Füllfederhalter normale Schreib-Tinte nutzen. Gut zum Üben ist dabei dann auch ein Papier, auf dem die Feder gut gleiten kann und das dennoch gut Tinte aufnimmt. Um die Schrift beim Üben besser beurteilen zu können, eignen sich Papiere mit „Dot Grid“ sehr gut. Das Dot Grid ist ein Raster mit Punkten, anstatt mit vertikalen und horizontalen Linien.
So lenken die Linien nicht ab und man kann sich dennoch an den gleichmäßigen Abständen von 0,5cm orientieren.
Das hier ist das Setup, das ich benutze:
In dem Set bekommst du den Lamy Joy mit verschiedenen Spitzen. Die Federn eignen sich alle für die gebrochenen Schriften und lassen sich austauschen. Für den Anfang hast du auch gleich ein paar Patronen dabei. (1,1/1,5/1,9 mm).
Den verlinkten Konverter habe ich mir schon ein paar mal für meine verschiedenen Lamy-Füller gekauft. Du musst bei manchen Lamy-Füllern aber aufpassen, da nicht alle den gleichen Konverter haben. Dieser hier funktioniert beim Lamy Joy und verwandelt ihn in eine Art Kolbenfüller.
Die Tinte ist wunderschön türkis. Das Tintenglas ist auch richtig schick und man kann es ruhig auch mal dekorativ auf dem Tisch stehen haben. Die Farbe der Tinte macht Karten und Briefe einfach viel schöner als normales Blau oder Schwarz.
Federhalter mit Spitzfeder
Mit einer elastischen Spitzfeder lassen sich Schreibschriften wie die Copperplate (Anglaise) schreiben. Diese Kalligrafie lebt von ihren dünnen Aufstrichen und ihren dicken Abstrichen.
Sie hat sehr viele Regeln und erfordert eine sehr genaue Strichführung, um ein sauberes Schriftbild zu erzeugen. Fehler verzeiht diese Schrift also sehr wenig, was sie zu einer fortgeschrittenen Kalligrafie-Schrift macht.
Elastische Spitzfedern erzeugen beim Ziehen der Feder einen dicken Strich, wenn man die Feder leicht aufdrückt. So entsteht das elegante Schriftbild.
Schreibfedern gibt es in Sets oder einzeln. Manche Sets werden mit Federhalter angeboten. Es lohnt sich aber auch, verschiedene Federhalter auszuprobieren. Generell rate ich von vorgefertigten „Geschenksets“ eher ab, da dort oft qualitativ minderwertiges Material verwendet wird.
Für wen ist ein Kalligrafie-Geschenkset geeignet? Geschenksets eignen sich durch ihren günstigen Preis und den enthaltenen Materialien für all jene, die die Utensilien dekorativ aufbewahren möchten oder generell erst ein mal schauen möchten, wie sich ein Federhalter in der Handhabung so anfühlt.
Auch für das Üben mit der Spitzfeder eignet sich das DotPad mit dem Punktraster von der Firma Rhodia ganz gut. Das Papier ist schön glatt und darauf lässt sich leicht schreiben. Man muss allerdings darauf achten, dass wir eine hochwertige Feder haben, die nicht zu sehr kratzt. Eine kratzende Feder kann Fasern aus dem Papier ziehen. Die Folge sind verlaufene Striche und ein unbefriedigendes Schriftbild.
Vor dem ersten Benutzen müssen Kalligrafie-Federn von der schützenden Wachsschicht befreit werden. Dazu steckt man sie einfach ganz kurz in eine frische Kartoffel und schon sind sie einsatzbereit.
Tinte, die man für das Schreiben mit Federn nutzt, ist etwas dickflüssiger als Tinte für den Füllfederhalter. So bleibt sie an der Feder haften und man kann einige Buchstaben damit schreiben. Oft wird auch Zeichentusche genutzt, die wiederum noch dickflüssiger ist.
Bandzugfedern oder Breitfedern für den Federhalter
Für breite und gebrochene Kalligrafie braucht man Bandzugfedern. Sie haben eine sehr breite Spitze und eignen sich für Schriften wie die Gotisch Textur oder andere breite Stile.
Die Federn werden mit einem Federhalter genutzt und müssen vor dem ersten Gebrauch auch erst einmal von der Wachsschicht befreit werden. Dazu steckt man die Feder nur kurz in eine frische Kartoffel.
Wir können durchaus auch Tinte für Füllfederhalter für die Bandzugfeder nutzen, mit richtiger Kalligrafie-Tinte wird das Ergebnis allerdings viel gleichmäßiger. Die Kalligrafie-Tinte ist etwas dicker. Daher ist das Fließverhalten auch durchgängig einheitlicher. Die Füllfederhalter-Tinte gibt zuerst viel Tinte ab und später weniger. Dadurch werden die Striche zu Anfang nach jedem Eintunken dicker und können sogar Tropfen bilden.
Kalligrafie-Federn einsetzen
Spitz- und Bandzugfedern werden nach der ersten Reinigung in die Halterung des Federhalters eingesetzt.
Dazu werden die Federn vorsichtig in die metallene Klammer geschoben. Die Feder sollte mit etwas Widerstand in den Federhalter montiert werden können und hinterher nicht wackeln. Sonst könnte sie beim Schreiben oder beim Aufnehmen der Tinte abfallen.
Kalligraphie lernen: Mit dem Brushpen • Brush Calligraphy
Eine sehr moderne Art der Kalligraphie ist es, wenn man einen festen kleinen Brushpen anstatt einer Feder nutzt. Damit lässt sich der Effekt einer elastischen Spitzfeder ziemlich gut imitieren.
Durch die kleine, flexible Spitze aus Kunststoff eignen sich die Pentel Touch Pen auch für Anfänger im Bereich Brushlettering.
Mit Brush Calligraphy lassen sich auf üblichen Papieren schöne Kalligrafie-Effekte erzielen. Die Stifte mit der festen Pinselspitze ersetzen die elastische Feder und sind gerade für jüngere Anwender gut geeignet. Auch Anfänger können sehr schnell gute Ergebnisse erzielen.
Die Pinselspitze verzeiht leicht einen falschen Umgang, da sie bei normaler Anwendung unzerstörbar ist. Wem eine Spitzfeder zu filigran ist, ist mit einem kleinen Pinselstift gut beraten.
- 6 Farben in einem Set
- 2 verschiedene 6er Sets erhältlich
- für Brushlettering und Brush-Calligraphy
- flexible Spitze
- NICHT zu verwechseln mit den Pentel Sign Pens (ohne flexible Spitze)
- wasserlöslich
Kalligraphie lernen mit der Spitzfeder
Eine schöne Schreibschrift wird mit der Spitzfeder geschrieben und wirkt sehr elegant.
Schriften wie die „Englische Schreibschrift“, die auch Anglaise oder Copperplate genannt wird, sind sehr filigran und schnörkelig.
Oft wird mit ausladenden Schnörkeln darüber hinweg getäuscht, dass der Schreiber nicht sehr sauber gearbeitet hat. Der gute Einsatz von Schnörkeln ist aber ein gutes Mittel, um jeden kleinen Text aufzuwerten.
Bei der Arbeit mit einer Spitzfeder kommt es darauf an, die elastische Feder gut zu kontrollieren. Es gibt verschiedene Federn, die alle eine andere Elastizität haben. So unterscheidet sich, wie breit die Schrift wird. Auch die Menge der Tinte wird davon beeinflusst. Sehr elastische Federn sind schwerer zu kontrollieren als Federn, die nur wenig Elastizität haben. So sind festere Spitzfedern für den Anfänger generell besser geeignet.
Mittelalterliche Kalligraphie lernen
Kalligraphie-Schriften, die sehr oft mit dem Mittelalter verbunden werden, sind die gebrochenen Schriften wie Fraktur oder Gotisch Textur. Hier siehst du meinen Beitrag über mein Gotisch Textur Kalligrafie Übungsbuch. Sie werden mit sehr vielen und sehr präzisen Federstrichen gezeichnet. Gerade die Großbuchstaben sind hier sehr verziert. Die gebrochenen Schriften werden meist stehend (also nicht geneigt) geschrieben. Vor allem bei Männern und bei Tattoos ist die Gotisch Textur sehr beliebt.
Kalligraphie-ABC lernen
Beim Lernen von Kalligrafie-Schriften halten wir uns genau an die Vorlagen. Wir studieren die Formen, die Striche, die Reihenfolgen und kopieren sie dann so lange, bis wir es identisch rekonstruieren können.
Dabei brauchen wir exakte und gut erkennbare Vorlagen.
Die Vorlagen sollten hochauflösend und nicht verpixelt sein.
Ein guter Helligkeitskontrast hilft außerdem, die Feinheiten der Schrift gut zu erkennen.
Mit zwei Methoden kann man das neue Alphabet nun gut üben:
- Abpausen, bis die Muskeln die Bewegungsabläufe können. Hierfür werden Vorlagen benötigt, die für diesen Zweck erstellt wurden. Diese Übungsblätter konzentrieren sich auf eine Schrift und ein Werkzeug. Zum Beispiel die Antiqua Kalligrafie mit einem 2mm Schönschreibfüller oder einer 2mm Bandzugfeder. Fehler fallen beim korrekten Üben mit den Arbeitsblättern direkt auf. So schleichen sich gar nicht erst Fehler beim Lernen ein.
- Nachkonstruieren, bis man die korrekte Form verinnerlicht hat. Hierfür können viele Vorlagen wie alte Bücher, Briefe oder Schilder genutzt werden. Dafür müssen die einzelnen Buchstaben selbst haargenau untersucht und festgehalten werden. Die Recherchearbeit ist hier sehr groß. Fehler können sich schnell einschleichen.
Kalligrafie Lernen als neues Hobby • Vor- und Nachteile
Vorteile
- Sehr beruhigend
- positive Auswirkungen auf die Handschrift
- geringe Materialkosten zum Start
- flexibel: Kann jederzeit begonnen werden
- wunderschöne Ergebnisse
Nachteile
- anfangs leicht frustrierend
- zeitintensiv
- nichts für ungeduldige und unruhige Menschen
Letzte Aktualisierung am 16.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
ich schreibe seit meinem 14. Lebensjahr, also 69 Jahre mit verschieden breiten Bandzugfedern der Fa. Brause & Co. Iserlohn . und meine Alphabete sind auch über 100 Jahre alt von der Fa. Otto Maier Ravensburg, die sich heute eher auf Spiele konzentriert
Pingback: Aquarell Blumen malen leicht gemacht • Die größte Anleitung im Netz
Habe mich gestern u. heute bei ihren kostenlosen Kalligraphie Kurs per Mail angemeldet.Habe aber kein Mail von Ihnen erhalten.
Eine. Frage gibt es das Angebot von Ihnen noch.
Hallo Barbara,
ja das Angebot gibt es noch! Hier findest du es: klick.
Am besten fügst du die Adressen @farbcafe.de und @elopage.com direkt in deine Whitelist bei deinem Mail-Anbieter ein.
Liebe Grüße,
Berlin
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