Private Einblicke und ein Instagram-Account.

Das verrückte Mädchen hinter dem FarbCafé. Klick dich doch mal durch Instagram.

Was treibt sie denn jetzt schon wieder?, mag der ein oder andere sich jetzt denken, aber ja, die Julia ist mal wieder völlig verrückt und macht komische Dinge.

Was genau es mit meinem neuen Instagram-Account auf sich hat, erfährst du in den folgenden Zeilen.

Instagram, was ist das eigentlich?

Instagram ist eine Handy-App mit der man Fotos mit der Welt teilt. Man kann dort bestimmten Accounts folgen, die Fotos per Herzchen-Vergabe liken und auch kommentieren. Ein bisschen wie Facebook mit ein paar Blog-Genen. Instagramen wird auch ab und zu als „Micro-Blogging“ bezeichnet, weil man unter sein Bild auch etwas Text einfügen kann.

Warum ein neuer Account?

Dieser Blog (das FarbCafé) hat einen eigenen Account auf dem allerlei zu sehen ist. Die Bilder dort drehen sich zu 99,9% um Zeichnen, Kalligraphie, Lettering, Aquarell… Und das ist auch gut so. Allerdings gibt es eben diese Einschränkung: Da der Account zu dieser Seite hier gehört, sind Bilder vom letzten Frühstück, der neuen Frisur oder den neuen Schuhen unangebracht. Das möchte ich aber auch gerne irgendwo auf der Welt teilen… daher gibt es nun einen neuen Account. Ihr findet ihn unter @architectgoneastray und dort gibt es ziemlich unsortiert genau das, was mich eben gerade bewegt oder was ich erlebe oder was ich teilen möchte.

Reisebilder

Ihr findet dort Reisebilder wie die von Brasilien oder auch irgendwann andere Orte, an die ich reisen werde.

Habt ihr schon alle gefrühstückt? In Erinnerung an ganz viel Sonne versuche ich jetzt endlich zu schlafen

Ein von Julia Sabrina (@raumzeichnerin) gepostetes Foto am

Futterli

Ich kleines verfressenes Futterli werde auch, wenn mir danach ist, mal meine Supermarktausbeute ablichten (na hoffentlich nicht zu oft)…

…und mich gibt es auch

… Und Fotos von mir wird es dort auch geben. Warum? Das ist eine lange Geschichte, die ich euch hier aber gerne einmal anreisse:

Hinter der ganzen *BlingBling*-Facebook und Internetwelt gibt es eine Person, die sich manchmal so gar nicht nach immer gute Laune und nach bei mir ist alles Perfekt fühlt.

Ehrlich gesagt geht es mir manchmal sogar richtig mies und ich habe so einige Macken, die ich bisher aus diesem Blog peinlich genau raus gehalten habe. Wenn du meinen Newsletter empfängst, weisst du schon einiges mehr über mich, denn dort werde ich etwas persönlicher. Dort erzähle ich von den kleinen Dingen im Leben, von dem Bedürfnis nach Ruhe und der Sehnsucht nach Ausgeglichenheit.

Aber warum denn jetzt Selfies?

Das ist eine berechtigte Frage. Und hier kommt eine hoffentlich verständliche Antwort:

Vor und während der Uni habe ich mich ziemlich überarbeitet. Ich habe mich regelrecht verausgabt und mir, meiner Seele und meinem Körper damit gar nicht gut getan. Aufstehen, Ackern, Schlafen,… und das jeden Tag. Freizeit war ein Fremdwort, Freizeit war sogar etwas böses. Hobbies gab es keine mehr. Aus der Not, immer Arbeiten zu müssen um die Miete zahlen zu können ist aufgrund falscher (schädigender) Glaubenssätze eine Sucht geworden. Eine Arbeitssucht. Habe ich nicht 24/7 gearbeitet, habe ich mich nicht wohl gefühlt. Ich hatte das Bedürfnis, immer zu arbeiten um meine „Pflicht“ zu tun.

Arbeiten, um sich selbst einzureden, man würde nur so seine Ziele erreichen.

Arbeiten, weil man sich selbst ansonsten für unwürdig hält.

Arbeiten, weil alles andere Faulenzerei ist.

Arbeiten, weil man zu keiner Aufgabe nein sagen kann.

Arbeiten, weil man sonst nicht respektabel ist.

Das hört sich alles sehr ungesund an, oder? Ist es auch. Nach nur einem Jahr im Job hatte ich schließlich meinen Burnout und wurde krank geschrieben. Sehr lange. Und dann kam das FarbCafé. Das FarbCafé wurde meine Arbeit. Ich habe Tag und Nacht daran gearbeitet um erst die Testberichte zu schreiben und dann die Magazinartikel. Ich wollte einfach nur einen richtig guten Blog über Zeichenbedarf schreiben. Ich wollte Testberichte, die nicht alles schönreden sondern wirklich Beispiele zeigen was gut und was schlecht funktioniert.

Von Testberichten kann man aber nicht leben. Leider, das wäre wundervoll.

In meinem Arbeitswahn habe ich immer und immer weiter gearbeitet. Habe Berichte geschrieben, habe Bilder für Facebook und Instagram gemacht und habe mir Tage und Nächte um die Ohren geschlagen um die Webseite zu optimieren, neues zu lernen, meinen Lesern und Fans neues zeigen zu können.

Ich habe nicht erkannt, dass ein Blog eben ein Blog ist, ein Tagebuch im Internet und dass man mit einem Tagebuch keine Miete zahlen kann. – Frag mich nicht, warum ich das nicht gesehen habe.

Durch das 24/7-Arbeiten (mein Freund ist da nicht besser als ich, er ist ja auch Selbstständig), haben wir uns irgendwann gehen lassen. Wir teilen uns ein kleines Mini-Büro zu zweit. Wenn man nur zu zweit ist, hört man irgendwann auf, sich schick zu machen. Warum auch? Kunden kommen vielleicht einmal im Monat vorbei, wenn überhaupt. Man kann also im Schlabberpulli oder gar in Jogginghose im Büro aufschlagen. Haare machen? Ach, wozu denn? Kapuze drüber, wenn jemand schaut und gut ist. Bad Hair Day und Out Of Bed Style waren an der Tagesordnung.

Irgendwann fällt einem das dann mal auf. Daher habe ich mir zur neuen privaten Aufgabe für mehr Selbstwertgefühl und eine bessere Moral gemacht: Jeden Tag so aussehen, dass man…

      direkt aus dem Haus gehen könnte.
      jedem Fremden die Tür aufmachen würde.
      unerwarteten Besuch nicht erstmal eine halbe Stunde warten lassen müsste.
      jeden Tag ein Foto von sich machen könnte.

Also gibt es jetzt jeden Tag ein Foto von mir. Und ich hasse Fotos. Wirklich.

André (mein Freund) meinte dann, wenn ich ein Foto von mir mache, dann muss ich das aber auch hochladen. Sonst macht das ja gar keinen Sinn. Für sich selbst könnte man ja auch ein gammliges Foto von sich machen. Tja. So kam es, dass ich jetzt einen privaten Instagram-Account habe, auf dem aus genau diesen Gründen jeden Tag ein Foto von mir erscheint.

Dadurch, dass ich mich jetzt jeden Tag für ein Foto zurecht machen muss, verbringe ich schonmal mindestens 2 mal 30minuten NICHT mit Arbeiten. – Für die meisten mag es total bescheuert klingen. Wer aber Burnout und Arbeitssucht kennt, weiß wovon ich rede.

Ich hatte Nervenzusammenbrüche, Heulanfälle und total hysterische Phasen allein bei dem Gedanken, was ich denn bitte tun soll, wenn ich nicht arbeite.

Einfach entspannen geht bei mir nicht. Ich weiß, dass einem das alle raten, aber ich kann mich nicht beim Nichtstun entspannen, weil ich dabei Panikanfälle bekomme. Ja, ich bin total gaga im Kopf und ja, es ist dämlich, selbstzerstörerisch und gefährlich.

Genau das ist der Grund, warum ich mich dazu zwingen muss, etwas anderes zu machen. Ich habe jetzt Blümchen angepflanzt, um die ich mich kümmern muss, sonst gehen sie wieder ein. Ich habe jetzt diese Pflicht mit dem Foto, die dafür sorgt, dass ich mich auch selbst wieder lieber im Spiegel anschaue und mindestens eine weitere Stunde am Tag nicht arbeite… Es dreht sich im Moment alles darum, nicht zu arbeiten. Jede Stunde, die ich meinem Arbeitstag abringe, ist eine gute Stunde, in der ich wieder lerne, Dinge zu tun, die für andere ganz normal sind.

Ohne Sklavenarbeit

… André wird (noch) nicht als Instagram-Husband-Skalve missbraucht… noch… nicht…

Ende

Und da das alles total verrückt ist, werde ich meine persönlichsten Sachen weiterhin nur in den eMails aufschreiben. – Das Feedback, das ich zu meinen ersten persönlichen emails bekommen habe, war übrigens phänomenal. Wenn du einer dieser lieben Menschen bist, der darauf geantwortet hat, dann danke ich dir tausend mal.

Zum Newsletter führt dieses Formular. Dort erhältst du auch die Challenges und die Ausmalkalender per digitaler Post. Spam gibt es natürlich keinen.

Ich danke dir für dein Interesse!

Alles Liebe und bis bald,
Julia

10 Meinungen zu “Private Einblicke und ein Instagram-Account.

  1. Nicole sagt:

    Hallo liebe Julia,
    ich bin noch nicht so lange dabei, aber deine Seite ist soo toll.
    Ich kann dich sehr gut verstehen und das mit deiner jeden Tag ein Foto machen Challenge finde ich echt gut. Ich habe immer das Problem mit dem erstmal aufraffen, kreativ werden, statt rumzugammeln :-) Viele Ideen, die ich nie umsetzte oder zumindest angehe. Dein Post hat mich da gerade auch wieder dran erinnert :-) Da ich ein sehr hektischer Mensch bin, habe ich mich mal zum Yoga angemeldet. Hoffe es hilft.
    Ich wünsche dir ganz viel Erfolg
    bist nicht alleine
    liebe Grüße
    Nicole

  2. Steffi sagt:

    Hallo Julia,

    schön, dass du einen Anlass gefunden hast, dich vom Gammellook zu befreien. Pass aber bitte auf, dass deine dir selbst auferlegten Aufgaben nicht auch noch zum Stress werden. ;)

    Für Entspannung finde ich Wellness und Saunabesuche und neuerdings wieder Sport sehr gut. Man muss aus dem Haus und tut seinem Körper und damit seiner Seele etwas Gutes. ;)

    Generell haben mir die Zwischenmenschlichen persönlichen Kontakte sehr gefehlt als ich arbeitslos (und beziehungslos) war. Die sind auch sehr wichtig fürs seelische Wohl. ^^

    Lieben Gruß
    Steffi

  3. Conny sagt:

    Hi Julia,

    ich finde es schön, dass du so ehrlich bist und dazu stehst. Selbsterkenntnis ist der erste Weg zu BesserungMach weiter so! Steh zu dem was du tust und mach auch mal ne Pause. Du hast nur ein Leben!

    Viele Grüße
    Conny (Lilalama)

  4. Julia sagt:

    Liebe Julia, die Idee mit dem Selfie finde ich mega gut. Ich leide selbst am Jogginghosen-Syndrom, und finde das ist eine tolle Art sich zu motivieren! Das Panik-Gefühl des immer arbeitens verstehe ich total, und ich hoffe, du schaffst es, ein wenig zu entspannen :) :)

  5. Alexa sagt:

    OH JA war mein erster GEDANKE … JA genau das Gefühl kenne ich nur zu gut.
    Immer gut darstehen nach außen … etc.
    Im Jahr 2009 durfte ich dann auch den Begriff “ Burn Out“ bei meinem Arzt als Diagnose hören.

    Tja einige Jahre habe ich dann geschafft mich wacker durchs Leben zu bringen bis jetzt…
    ob es Burn out ist oder nicht… ICH fühle mich sehr Bescheiden.

    Ich hab mir auch eine eigene Therapie verschrieben…
    NUR NOCH DAS MACHEN … WAS MICH GLÜCKLICH macht.Ok gelingt mir zwar nicht jeden Tag aber es macht den Eindruck das es besser wird.
    Mein Büro ist auch zu Hause und Kundenbesuche sind auch bei mir einmal im Monat oder so.Ich schau gerade an mir hoch und runter und stelle fest….wenn jetzt einer klingelt dann bin ich am Arsch… :-) Du siehst Julia Du bist nicht allein aber Hilft auch nicht.
    ( macht es aber event. einfacher)

    Ich wünsche Dir Kraft es durchzuhalten und genug Energie dein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

    Liebe sonnige Grüße

    Alexa

    • Julia Faßhauer sagt:

      Hey Alexa,
      danke für deine aufmunternden und amüsierenden Worte :D Ich hüpf auch gleich erst unter die Dusche, damit ich nicht so rumgammel ^^ Es haben sich nur irgendwie ein paar eMails dazwischen geschoben bisher.

      Hab einen wundervollen Tag :)
      Julia

  6. Nina sagt:

    Liebe Julia,
    hui, und ich dachte, mein Mann ist ein Workaholic. Danke für Deinen bewegenden und ehrlichen Bericht. Ich wünsche Dir sehr, dass Du das Entspannen lernst und vor allem auch genießen kannst. Du hast so tolle Ideen. Ich finde es bewundernswert, was Du Dir einfallen läßt, um Dich zu motivieren.
    Alles Liebe, Nina

  7. Sam sagt:

    Hello Julia,

    es ist schon verrückt, wenn du das da so beschreibst…Du hast vollkommen recht, nur arbeiten ist nicht gesund, aber das selbst zu erkennen ist furchtbar schwer. Das mit der eignen „raus aus dem Gammeloutfit“-Challenge find ich richtig klasse! Weiter so

    Bin gespannt, was du privat so treibst ;)

    LG Sam

    • Julia Faßhauer sagt:

      Hey Sam :)
      Na du bist aber flott mit dem Kommentar <3 Ich danke dir für deine Worte. Wenn du in meinem Newsletter bist, wirst du gleich den Hinweis auf diesen Blogpost im Mailfach haben ;)
      Hab einen wunderschönen Tag.
      Julia

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