Das Thema „Pausen“ beschäftigt mich (und jeden, der Burnout kennt) ja nun schon eine ganze Weile. Ich habe in meinem Blogartikel über Instagram und meinen geplanten Rückzug ins Private ja schon einmal darüber gesprochen, aber irgendwie habe ich es ja dann doch nicht so ganz geschafft. Schon öfter wollte ich eigentlich alles hinwerfen… So auch vor etwa 4 Wochen. Gründe dafür gab es einige, darunter auch ein paar missgünstige Angriffe (sowas nennt man in Neudeutsch wohl Shitstorm).
Ich habe daraufhin so unendlich liebe Nachrichten bekommen, dass ich geradezu zu Tränen gerührt war. Ein Satz, der irgendwie so abgedroschen klingt aber doch so viel Wahrheit in sich trägt, war folgender: „Wenn du jetzt hinschmeißt, hast du genau das gemacht, was sie wollten.“ – Ja, da ist was dran. Also, alle Nervenbündel wieder vom Boden einsammeln, neu sortieren und stärker als zuvor weitermachen. – Oder zumindest mal tief durchatmen und neue Kräfte sammeln.
Time Out Taktik
Dennoch fühle ich mich hier und da total ausgelaugt. Das folgt meistens nach Phasen, in denen ich 2-3 Tage ohne Rücksicht auf Verluste an einer Sache gearbeitet habe. Das sind Tage, an denen ich erst um 14 oder 16 Uhr merke, dass ich bis dahin weder etwas gegessen noch getrunken habe, an denen ich bis nachts um 23 Uhr vor dem Laptop sitze und Texte, Bilder oder Videos mache…
Dennoch fühle ich mich so, als hätte ich nicht das geringste geschafft. (Inzwischen weiß ich ja, woran das liegt, aber ich muss da noch sehr an mir arbeiten.) Und das, obwohl andere mir schon sagen, es sei unglaublich viel gewesen. – So fühle ich mich nicht. Ich überarbeite mich „gerne“ mal, das hat eine Menge Gründe. Einige dieser Gründe und viele Lösungsansätze habe ich in einem Buch gefunden, das ich gerade gelesen habe und das ich dir sehr, sehr ans Herz legen kann, wenn du auch öfter das Gefühl hast, nur noch zu rotieren und dabei immer weniger gut zu funktionieren.
Durch die Antworten auf meine eMails, habe ich inzwischen erfahren, dass viele meiner Leser mir sehr ähnlich sind. Viele haben auch Burnout hinter sich oder sind kreativ so scannerhaft begabt, dass sie nicht wissen, was sie zuerst machen sollen. Da ich nun so viel über meine Leser erfahren habe, wollte ich dieses Buch* auch mit dir teilen. Vielleicht hilft es dir auch. Ich male wirklich nie in Bücher, aber in diesem hier hab ich seltsamerweise viel markiert und ausgefüllt. Viele der Fragen, die dort drin stehen, habe ich auch André gefragt und er hat sehr oft sehr ähnlich geantwortet.
Das Buch war so ein typischer Zufallskauf. Ich stand im Dussmann, während André sich auf die Technik-Bücher gestürzt hat und wieder einen dicken Rheinwerks-Verlag-Schinken erbeutet hat. Irgendwie hat mich dann dieses kleine dünne Buch angezogen, obwohl mich dessen Aufmachung (glänzender Einband und gestrichenes Papier) eher abgeschreckt hat. Auch das langweilige Stockphoto auf dem Cover hat nicht für sich gesprochen. Dann hab ich allerdings reingelesen und konnte es gar nicht mehr aus den Händen geben. André hat mich dann nach 40 Seiten (ja, noch im Dussmann) vor die Wahl gestellt, dass wir das Buch entweder mitnehmen oder ich es wieder zurück stellen muss… Tja, so ist es dann bei uns eingezogen.
Glaubenssätze
Im Buch erfährst du viel über Glaubenssätze und wie sie uns beeinflussen. Wo sie herkommen und wie schwer es ist, sie wieder loszuwerden. Dafür hilft es nicht, sich einfach einzureden „Jetzt ist alles besser“, sondern man muss in den Kern gehen, um das Problem zu lösen.
Ein Beispiel: Ein solcher Glaubenssatz ist, dass man nur erfolgreich sein kann, wenn man sich völlig verausgabt. Deswegen arbeiten wir (gerade die Selbstständigen unter uns) gerne mal 14 Stunden oder mehr am Tag, vernachlässigen uns komplett und wundern uns dann, warum wir nach einer Zeit nur noch mit bleiernen Beinen aus dem Bett aufstehen können. Ich gebe zu, oft ist dieses Verhalten „anerzogen“ und da reicht dann dieses Buch alleine nicht.
Ich lese gerade noch ein weiteres, das solcherlei Probleme an der Wurzel anpackt… Aber davon will ich erst berichten, wenn ich es durchgearbeitet habe.
Zurück zum Thema: Dieses Buch behandelt auch, warum wir in manchen Phasen unterschiedlich viel Schlaf brauchen (ich brauche momentan so ca 9 Stunden am Tag), warum wir rein körperlich nicht wirklich beeinflussen können, wann unsere beste Schlafenszeit ist und wie ein Schlafrhythmus gegen unsere „innere Uhr“ uns dauerhaft schaden kann.
In dem Buch ist keine Rede von: „Wer erfolgreich sein will, muss um 4.30 aufstehen, 60 Minuten Sport machen und um 8 Uhr fit im Büro aufschlagen.“ Dieses Buch räumt mit diesen Mythen auf, die uns nur wieder schädliche Glaubenssätze eintrichtern wollen.
Jeder Mensch kann sein volles Potenzial auf seine Weise ausschöpfen, aber dauerhaft nur, wenn wir auf unseren Körper hören. Der ist nämlich keine Maschine, bei der es reicht, mal ein Zahnrad auszuwechseln und ein bisschen Öl nach zu kippen.
Ich arbeite gerade in winzigen Schritten daran, mehr auf mich zu hören und endlich (!!!) diesen verflixten Burnout hinter mir zu lassen. Machst du mit?
Wenn dich das Buch interessiert, findest du es übrigens hier auf Amazon (Time-Out-Taktik 19,99EUR*) oder als Kindle Version für 18,99EUR*, wobei ich wirklich dazu rate, ausnahmsweise mal in das Buch rein zu schreiben…
… Und weil das eMail-Feedback ergeben hat, dass meine lieben Leser sowas auch gerne auf dem Blog hätten, findest du diesen Text (der eigentlich eine eMail war), so wie er ist, nun auf dem Blog.
Hab einen wundervollen Tag.