Moleskine und Evernote – Das App-Notizbuch

Evernote und Moleskine Testbericht auf FarbCafé

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Analog und digital zu verbinden ist nicht nur für Handschrift-Enthusiasten eine tolle Vorstellung. Ist doch nicht jeder mit einem Laptop als Arbeitsgerät zufrieden und hat eben gerne auch mal einen schönen Kugelschreiber oder Füller in der Hand, um damit in Hemingway-Manier in seine Notizbücher zu kritzeln.

Wer viel schreibt, sich Gedanken notiert oder skizziert, muss natürlich auch einen gewissen Hang zur Organisation haben, damit nicht Stunden damit zugebracht werden müssen, irgendwelche Ideen aus dem letzten Jahr aus dem Notizbuch-Stapel zu suchen – da sind abgeheftete Zettel natürlich etwas einfacher zu ordnen. Dicke Ordner sind aber für die wenigsten wirklich attraktiv, weil schwer, sperrig und wegen der hohen Papierlastigkeit einfach auch wenig umweltfreundlich.

Nun mag man sagen: Notizbücher sind auch aus Papier und dazu bräuchte ich eigentlich für jedes meiner Projekte ein eigenes, damit ich halbwegs die Übersicht behalte.

Moleskine und Evernote antworten da: FALSCH! Es geht auch anders.

Evernote-Moleskine-Lesezeichen

Moleskine: Das Apple unter den Notizbüchern

Moleskine ist ein traditioneller, italienischer Notizbuchhersteller mit sehr klassischem Design aber sehr hoher Qualität bei Papier und Einband. Neben vielen anderen, netten Dingen für Notizbuch-Fetischisten (Themen-Journals, besondere Haftnotizen etc.), bilden die schwarzen Notebooks in den Größen Pocket, Large und Extra-Large den Kern der Produktpalette. In der Tradition der europäischen Denker des 19. und 20. Jahrhunderts haben die kleinen (und großen) Notebooks von Moleskine einen ganz eigenen Flair, der das Schreiben darin fast zu einer Kultur hat werden lassen. Schaut euch mal bei Instagram unter dem Hashtag #Moleskine die Werke an, die die User dort hochladen – das ist Wahnsinn!

Notizapp mit Elefant – Evernote! 

Apps, die Notizen auf dem Smartphone, Tablet oder PC ermöglichen, sind  ja wirklich keine Neuheit – eigentlich haben alle Geräte inzwischen sogar systemeigene Anwendungen dafür. Evernote hat dagegen den Vorteil, systemübergreifend zu arbeiten und viele verschiedene Funktionen bei relativ effizienter Kapazitätennutzung anzubieten. In einem übersichtlichen Interface können alle Arten von Notizen, PDFs, Audioaufnahmen, Webseiten, Fotos etc. in Notizbüchern organisiert und mit entsprechenden Schlagwörtern thematisch geordnet werden.

Evernote besticht dabei durch die absolute Barrierefreiheit, was die Systeme angeht: Das Unternehmen bietet das kleine Programm für alle Betriebssysteme an und wird sowohl von iOS als auch von Android unterstützt. Wer kein eigenes Programm dafür herunterladen möchte, kann seine Notizen aber auch bequem von überall aus im Browser bearbeiten und organisieren.

Evernote komplett vorzustellen, sei Inhalt eines anderen Artikels. Doch was hat Moleskine nun eigentlich mit Evernote zu tun?

Gekritzel meets Geek-Stuff

Evernote-Moleskine-BlattBeide Firmen, Moleskine und Evernote, haben eine Kooperation vereinbart, dessen Ergebnis das „Moleskine Evernote Smart Notebook“ ist. Vom Format eigentlich ein herkömmliches Hardcover-Notizbuch mit dem üblichen Moleskine-Print auf der Rückseite, ist durch das auffällige Design die Nähe zum schwarzen Elefant auf grünem Grund (Logo von Evernote) doch schnell erkannt.

Die chicke Productivity-Optik mit Evernote-grünem Lese- und Spannbändchen macht einiges her und setzt sich damit angenehm von den „normalen“ Notizbüchern ab.

Neben den Ausführungen in Pocket und Large, bietet Moleskine auch kleine Hefte mit Papp-Einband an, die beispielsweise in entsprechende Planer eingespannt werden können oder sonst einfach eine schöne Alternative zu herkömmlichen Schreibheften darstellen. Ich selbst habe alle drei Varianten im Einsatz!

Evernote-Moleskine-Leeres-BlattDer eigentliche Clou bei diesen Notizbüchern liegt aber nicht im Design, sondern vielmehr in der Funktion, nennen Moleskine und Evernote es doch bewusst „Smart Notebook“. „Smart“ ist ja heutzutage praktisch alles, was mehrere, analoge und digitale Funktionen vereint und hat mit dem „Smartphone“ Einzug in unseren Alltag erhalten. Was genau macht aber nun ein Notizbuch smart?

Evernote bringt dafür das Tool ihrer Smartphone- und Tablet-App „Dokument Kamera“ mit einem speziellem Seiten-Design in den Smart Notebooks zusammen. Das Konzept dahinter ist so einfach wie genial: Mithilfe der App können direkt über Evernote Fotos von geschriebenen Seiten gemacht werden und Evernote macht automatisch daraus einen Schwarz-Weiß Scan. Grundsätzlich ist das mit allen Formen von beschriebenen Papier möglich, allerdings sind die Zeilen im Evernote Smart Notebook eigens für diesen Zweck nicht mit durchgezogenen Linien getrennt, sondern mit einer Reihe kleiner Punkte. Das macht es für die App-Kamera einfacher, die jeweilige Seite als Dokument zu erkennen und entsprechend einen Scan davon zu machen.Evernote-Moleskine-Screenshot

Diese Fotos können dann einfach direkt in ein entsprechendes Notizbuch bei Evernote abgelegt und nach Wunsch getaggt werden. Doch hier haben Evernote und Moleskine noch etwas weitergedacht, um den Schritt der Organisation weiter zu automatisieren: Mithilfe kleiner „SmartStickers“, die jedem Smart Notebook beiliegen, kann jede Notiz schon durch einen bestimmten Sticker, den die Kamera erkennt, einem Notizbuch und Schlagwort zugeordnet werden.

Insgesamt sechs verschiedene Sticker liefert Moleskine mit und diese können in den Einstellungen der Evernote-App individuell mit Notizbüchern und Schlagworten verknüpft werden.

Bringt das was? 

Evernote-Moleskine-StickerGanz klar: Ja! Wenngleich das Nutzen der Sticker-Funktionen doch ein entsprechendes Organisationssystem in Evernote selbst voraussetzt. Um den Mehrwert wirklich komplett auszunutzen, müsst ihr beim eigenen System in Evernote schon eine entsprechende Notizbuch- und Schlagwortstruktur konzipieren, die eine eindeutige Zuordnung über die kleinen Symbole möglich macht. Ist das aber geschehen, macht es viel Spaß, sein Notebook vollzustickern!

Dass Evernote die Dokument-Kamera als Tool schon vor Einführung der Smart Notebooks in ihrer App hatte, zeigt schon, dass es möglicherweise auch ohne so ein Notebook gehen kann. Ich selbst habe die Scan-Funktion auch schon genutzt, bevor ich die Smart Notebooks gekauft habe, hatte da aber gelegentlich Schwierigkeiten, ein vernünftiges Ergebnis zu bekommen. Oft hat die Kamera die entsprechende Seite nicht erkannt und deshalb einfach ein normales Foto geschossen, ohne es in einen Schwarz-Weiß Scan umzuwandeln – das ist nicht besonders schön und verfehlt den Zweck.

Mit den Smart Notebooks habe ich, wider Erwarten, diese Probleme nicht mehr. Nun werden die Seiten präzise erkannt und auch die Sticker erfüllen immer ihre zugewiesene Funktion.

Da ist doch bestimmt ein Haken?

Naja, wenn man oben den Vergleich zu Apple zieht, muss natürlich über den Preis gesprochen werden. Moleskine ist ohnehin schon nicht gerade die günstigste Lösung, seinen Kugelschreiber-Eskapaden Platz zu bieten aber die Smart Notebooks legen da noch einmal ordentlich etwas drauf. Rund 25€ (pocket) und 30€ (large) kosten die kleinen Helferlein. Da habe auch ich erstmal geschluckt. Doch wer Evernote sowieso schon nutzt, für den ergibt sich eine kleine aber feine Entschädigung, wird doch mit jedem Smart Notebook eine dreimonatige Premiummitgliedschaft bei Evernote mitgeliefert. Dieser Premiumaccount kostet normalerweise 5€/Monat, was schonmal eine Ersparnis von 15€ bedeutet. Der Premiumaccount bietet neben den sowieso schon zahlreichen Funktionen noch weitere Möglichkeiten, wie zum Beispiel das direkte Suchen in PDF-Dateien.

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Evernote-Moleskine-BücherEin weiterer Nachteil, der allerdings nicht nur für die Smart Notebooks gilt, ist die fehlende Stiftschlaufe. Ich habe nie verstanden, warum Moleskine (und auch andere Hersteller) an ihre Notebooks keine Möglichkeiten des Stift-Transports anbringen. Achja, ich vergaß: Die wollen ja Geld verdienen. Moleskine bietet für dieses Problem eigene Stifte an, die mit einer eigenen Vorrichtung am Notebook angebracht werden können. Ich finde diese Stifte allerdings ziemlich hässlich und habe daher bei der Konkurrenz geschaut. Leuchtturm, ein direkter Konkurrent von Moleskine, hat eine kostengünstige und praktische Alternative im Programm: Den Pen-Loop zum Kleben. Das ist einfach eine kleine Stiftschlaufe, die mit einer Klebefläche auf der letzten Seite des Notebooks angeklebt wird, sodass an der Seite die Schlaufe herausschaut. So ist das Schreibgerät immer mit dabei und kann auch nicht verloren gehen.

Unterm Strich…

…sind die Smart Notebooks erstmal ziemlich schöne Notizbücher. Trotzdem ist der Preis sicherlich für viele verständlicherweise ein Hindernis. Wer allerdings, wie ich, weder die Vorteile handschriftlicher Ergüsse noch digitaler Ordnung missen möchte, ist mit der Kombination von Moleskine und Evernote sehr gut bedient. Die angepriesenen Features funktionieren gut und es ergänzt sich hervorragend mit der Ordnungsliebe von Evernote.

Meine zuvor sehr volle Unitasche ist nun deutlich geschrumpft und muss nur noch meinen Laptop und eines der Smartnotebooks beherbergen – damit bestreite ich meinen gesamten Studien- und Arbeitsalltag!

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Gerne erzähle ich euch, wie mein Organisationssystem in Evernote aussieht und wie ich mit den SmartNotebooks arbeite – fragt mich einfach!

– Björn


Björn schreibt nicht nur hier, sondern auch ganz fleissig auf studierenplus.de !

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