Bleistift ist nicht gleich Bleistift! Was ja klar, oder? Es gibt viele Unterschiede. Und die Unterschiede sind nicht reines Marketing der Firmen, sondern wirklich wichtig.
Es gibt Bleistifte von 8H bis 8B – doch was soll das überhaupt bedeuten? In diesem Beitrag gibt es auf all diese Fragen präzise Antworten.
Wenn du noch weitere Fragen haben solltest, dann schreibe sie unten in die Kommentare! Welche Bleistifte zum Zeichnen ideal sind, erfährst du hier und heute.
Los geht’s!
Die verschiedenen Bleistifte
Ich beginne hier erst einmal mit der Vorstellung der einzelnen Sets, die es so im Handel gibt. Dabei unterscheidet man hauptsächlich zwischen Sets zum Zeichnen und zum technischen Zeichnen. Bevor du also deine große Shopping-Tour beginnst, solltest du wissen, was du überhaupt brauchst!
Bleistifte zum Zeichnen
- Für akribisches und gründliches Arbeiten
- Für grafische Arbeiten
- je Härtegrad 8B, 7b, 6B, 5B, 4B, 3B, 2B, F, HB, H, 2H
- Bleistifte von höchster Qualität
- Eine umweltfreundliche Wasserfarbe
Welchen Bleistift du zum Zeichnen nutzt hat viel mit Präferenz zu tun, aber dennoch gibt es einige Grundlagen. Solltest du gerne Natur, Skizzen, Tiere oder Menschen Zeichnen, dann wirst du viele weichere Stifte nutzen wollen. Dieses Set von Faber Castell bietet viele weiche Stifte mit denen du tolle Schattierungen zeichnen kannst.
Bleistifte zum technischen Zeichnen
- Hochwertige Graphitstifte: KOH-I-NOOR
- Inhalt: 24 Bleistifte in 20 verschiedenen Härtegraden
- Die Stifte sind ideal für detailreiche klare Illustrationen oder Tonzeichnungen. Sie sind fein...
- KOH-I-NOOR - HARDTMUTH: Das 1790 gegründete Unternehmen ist traditioneller Hersteller von Künstler- und...
Technisches Zeichnen ist sehr genau und Detailliert. Hier hast du weniger Verwendung für weiche Bleistifte. Du brauchst dafür ein gutes Sortiment an harten Stiften. Unter „Technisches Zeichnen“ verstehen wir das, was Ingenieure und Architekten tun. Wir zeichnen ganz genaue Pläne in verkleinerten Maßstäben. Da kommt es auf das genaue Zeichnen von viertel-Millimetern an. Daher muss dein Bleistift hier ultra hart und fein zugespitzt sein.
Graphit-Staub auf der Zeichnung könnte die ganze Arbeit von Wochen ruinieren.
Fallminenstifte zum technischen Zeichnen
- mit Metallclip
- integriertem Minenspitzer im Abschlußknopf
- Minendurchmesser 2mm
- ausgestattet mit TK-Mine 9071 B
- Nachfüllbar mit 11 Härtegraden
Da wir Architekten und Ingenieure nicht zum Spaß zeichnen, sondern wir damit unsere Brötchen verdienen (bzw. noch studieren), haben wir keine Zeit ständig unsere Stifte anzuspitzen. Ein Glück wurden Fallminenstifte erfunden! Du kannst Fallminen in allen möglichen Härtegraden einzeln kaufen und deine Fallminenstifte damit bestücken. Lästiges Anspitzen und fransige Holzsplitter sind passé.
In einen Fallminenstift steckst du eine Mine ganz ohne Holz. Drückst du hinten auf das Knöpfchen, öffnet sich vorne die Klammer und lässt die Mine los. So kannst du selbst dosieren, wie weit deine Mine aus dem Stift schauen soll. Angespitzt wird durch Reiben auf Schmirgelpapier, das du super günstig im Baumarkt findest. Nimm hierzu das allerfeinste. Ich habe ein Blatt Schmirgelpapier im ersten Semester gekauft und es war zum Diplom immer noch nicht völlig verbraucht.
Die erste Investition in mehrere Fallminenstifte lohnt sich also durchaus. Ich habe mir damals für alle Härtegrade von 8H bis B je einen Fallminenstift und die passenden Minen dazu gekauft.
Da man nichts verschwendet und auch abgebrochene Minen noch in so einem Stift nutzen kann, habe ich meinen Vorrat aus dem ersten Semester bis jetzt noch nicht aufgebraucht… Das will was heißen!
Häufige Fragen (FAQ)
Was bedeuten die unterschiedlichen Zahlen und Buchstaben auf Bleistiften?
Bleistifte sind unterteilt in hart und weich.
Harte Bleistifte werden mit einem H gekennzeichnet. Weiche Bleistifte werden mit einem B gekennzeichnet. Die Mitte ist HB, quasi die Null im System. Von dort aus geht es wie eine Skala nach außen.
10H ist der härteste und 8B ist der weichste Bleistift.
Allerdings muss man darauf achten, dass es keine Standard-Norm für die Härtegrade gibt. Ein HB von der einen Firma kann viel weicher sein als das HB einer anderen Firma. Am besten bleibt man also im System einer Marke.
In diesem Beispiel ist zu sehen, dass der Marabu-Bleistift am weichsten ist, danach kommt Faber Castell. Der härteste HB Bleistift ist der von Koh-I-Noor, was ihn ideal für technische Zeichner macht.
Wann und warum nutzt man weiche Bleistifte zum Zeichnen?
Weiche Bleistifte kannst du für Schatten und dunklere Flächen nutzen. Sie sind sehr weich und müssen daher öfter angespitzt werden. Mit ihnen lassen sich aber gute Flächen zeichnen und gleichmäßiger schraffieren als bei den harten Stiften.
Dafür ist es schwieriger mit ihnen feine Details zu zeichnen. Das Graphit reibt sich schnell ab und so wird der Stift stumpf. Häufiges Anspitzen oder Abschmirgeln ist also an der Tagesordnung.
Welche Bleistifte zum Portrait zeichnen?
Um Portraits zu zeichnen, solltest du dir ein tendenziell weicheres Set zulegen. Das sind die gängigen „Zeichen-Sets“. Sie gehen meist von 2H bis 6B oder 8B.
Mit den härteren Stiften aus dem Set kannst du deine Vorzeichnung und helle Schatten anlegen. Mit den dunklen Stiften arbeitest du später dann Details wie Pupillen oder dunkle Schatten hinter den Ohren und bei den Nasenlöchern aus.
Weitere Beiträge
Im Vergleich. Faber Castell und Koh-I-Noor.
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- Bleistifte zum Zeichnen
- Zeichenpapier-Ratgeber
- Teil 1: Striche und Schraffuren
- Teil 2: Formen
- Teil 3: Licht und Schatten
- Teil 4: Perspektive
- Teil 5: Objekte
- Teil 4: Tiere zeichnen
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