Modezeichnen* ist eine Fachdisziplin für sich und erfordert bereits ein gewisses Grundmaß an Erfahrung. Zeichnen für Modedesign ist eine stilisierte Art der Darstellung und sollte daher nicht ohne Grundkenntnisse der Anatomie angegangen werden.
Im Buch Modezeichnen von Elisabetta Drudi und Tiziana Paci wird mit den Grundlagen des Zeichnens für Modedesign begonnen, nicht mit den Grundlagen des Zeichnens an sich. Etwa die erste Hälfte des Buches beschäftigt sich ausführlich mit der Darstellungsweise der Anatomie im Modedesign. Stilisierungen und Verfremdungen des Körpers und der Körperteile werden genauso erläutert wie die griechische Darstellung als Gegenreferenz.
Nachdem eingehend Augen, Nasen, Lippen, Hände, alle weiteren Körperteile bis hin zu ganzen Körpern besprochen werden, beschäftigen sich die folgenden Seiten mit Körperhaltungen.
Von überschlagenen Beinen bis zum Hohlkreuz oder der Gang auf Zehenspitzen…
Auf Zeichentechniken und den Umgang mit dem Material wird so gut wie gar nicht eingegangen, dafür gibt es genügend andere Literatur und außerdem ist das weit mehr Geschmackssache als der übliche Kanon in der Modezeichnung.
Einige beeindruckende colorierte Zeichnungen runden die Lektüre des Buches* ab und geben ein Gefühl für den Auftrag und die Benutzung von Farbigkeiten in der Modezeichnung. Als typisches Objekt der Modepräsentation wird in dem Buch ausschließlich auf die stilisierte weibliche Figur eingegangen.
Im Anhang des Buches finden sich viele klassische Modebegriffe, in einer Art Bildlexikon erklärt. So ermöglicht das Buch dem angehenden Modedesigner oder dem interessierten Laien durchaus auch einen Einblick in die Sprache der Modewelt mit ihren Krägen, Revers, Fabeln und Volants.